03. September 2008 |
Siebte Ausgabe der Luchs-Nachrichten erschienen |
Die aktuelle Ausgabe widmet sich diesmal schwerpunktmäßig dem Fotofalleneinsatz, der im vergangenen Winter durchgeführt wurde. Erfreuliche Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Fotofallenmonitoring den Weg hin zu qualitativ hochwertigeren Daten weist und eine vielversprechende Methode ist, den Luchsbestand in Bayern auch großräumig zu erfassen.
Wir berichten außerdem von den Luchsberatertreffen in Zwiesel und Wunsiedel sowie über den Dritten im Bunde der so genannten Großen Beutegreifer: den Bären. Unser Nachbarland Schweiz kann hier auf dramatische Ereignisse mit JJ3, dem Bruder von JJ1 alias Bruno, zurückblicken.
Unter InfoMaterial steht die aktuelle Ausgabe Nr. 7 sowie alle vorherigen Ausgaben der Luchs-Nachrichten zum Herunterladen zur Verfügung. |
16. Juli 2008 |
Ergebnisse des Fotofallenmonitorings veröffentlicht |
Das Kapitel Luchsmonitoring erhält ab heute einen neuen Abschnitt: Unter Fotofallenmonitoring sind die Ergebnisse der im Winter 2007/2008 durchgeführten Fotofallendurchgänge veröffentlicht und der Beitrag dieser Methode zum Luchsmonitoring in Bayern dargestellt.
Besonders interessant dürften natürlich die Aufnahmen der Luchse und anderer Wildtiere im Bayerischen Wald sein.
Sie wollen gerne mehr wissen? Mailen Sie uns unter info@luchsprojekt.de. |
10. - 11. Juni 2008 |
Konferenz in Postojna (Slowenien): Richtlinien für das populationsbezogene Management von Großen Beutegreifern |
Große Beutegreifer wie Luchs, Wolf, Bär oder Vielfraß stellen besondere Anforderungen an den Artenschutz, da fast alle Vorkommen dieser Tierarten in Europa grenzüberschreitend verbreitet sind.
Bestes Beispiel ist die Luchspopulation im Bayerisch-Böhmischen Raum, die sich über drei Ländergrenzen hinweg erstreckt.
Auch gilt es die teilweise sehr kleinen und versprengten Populationen dieser einzelnen Tierarten miteinander zu verbinden, um sie erhalten zu können. Metapopulationsmodelle, wie beispielsweise das CELTIC-Konzept für den Luchs, beschreiben solche notwendigen Verbindungen.
Für den Schutz und Erhalt dieser und anderer grenzüberschreitenden Populationen ist daher internationale Zusammenarbeit erforderlich.
Die Konferenz in Postojna war die Abschlussveranstaltung eines von der EU beauftragten Projektes, das Richtlinien für populationsbezogene Managementpläne entwickeln sollte. Programm und Vorträge der zweitägigen Veranstaltung sind auf der Website des slowenischen Umweltministeriums einzusehen, ebenso das Dokument (pdf, 1 MB) zu den Richtlinien. |
23. Mai 2008 |
Regionale Presse berichtet über Fotofallenprojekt |
Sehr interessiert an den vorläufigen Ergebnissen des Fotofallenprojekts - und insbesondere natürlich an den Luchsbildern - zeigte sich die regionale Presse. So berichteten die Passauer Neue Presse in der Deggendorfer Zeitung (21.5.) und im Bayerwald-Boten (22.5.) sowie das Straubinger Tagblatt im Donau-Anzeiger (22.5.) über das Fotofallenmonitoring.
Das Interesse der Luchsarbeiten vor Ort spiegelte sich auch in den bereits am 15.1.08 und am 7.2.08 erschienenen Zeitungsartikeln zum Fotofallenmonitoring im Bayerwald-Boten bzw. im Bayerwald-Echo (Mittelbayerische Zeitung) wider.
|
5. Mai 2008 |
Alle Fotofallen sind wieder abgebaut |
Gestern wurden die letzten der insgesamt 20 Fotofallen eingeholt, die seit 15. März im inneren Bayerischen Wald installiert waren. Nach bereits zwei absolvierten Durchgängen im inneren (14.12.07 - 29.01.08) und im vorderen Bayerischen Wald (31.01.08 - 14.03.08) war dieser letzte Durchgang der Abschluss der feldtechnischen Arbeiten.
Nun geht es zurück an den Schreibtisch zur Datenanalyse. Denn neben den Luchsen sind natürlich viele weitere interessante Wildtiere fotografiert worden.
Die Revierpächter, in deren Revier wir die Fotofallen aufgestellt hatten, zeigten sich ebenfalls hocherfreut über die Tierarten, die mit Hilfe der Fotofallen in ihrem Revier nachgewiesen wurden. |
22. April 2008 |
Fotofallenprojekt erfolgreich: dritter Luchs tappt in Fotofalle |
Am 14. April um Mitternacht ließ sich ein weiterer Luchs von einer Fotofalle fotografieren. Sie war am Kronberg südlich von Bodenmais installiert, also nicht weit weg vom Hennenkobel, wo im Dezember bereits das erste Fotofallenbild von einem Luchs gelang.
Gut möglich also, dass es dasselbe Tier war. Luchse haben schließlich riesige Wohngebiete.
Doch das Glück war mit uns. Beide Tiere präsentierten sich mit ihrer rechten Flanke, so dass ein Vergleich der Fleckenmuster möglich war. Der Unterschied ist deutlich zu erkennen (Fotos werden demnächst hier auf der Website veröffentlicht). Daher lässt sich feststellen, dass wir es hier mit zwei verschiedenen Individuen zu tun haben.
|
7. April 2008 |
Luchsmanagementplan für Bayern wurde veröffentlicht |
Der Luchsmanagementplan für Bayern steht auf www.natur.bayern.de zum Download zur Verfügung. Er wurde unter Mitwirkung zahlreicher Interessensgruppen entwickelt, so auch der des Luchsprojekts am Naturpark Bayerischer Wald e.V.
Im Rahmen des Luchsprojekts wurden Grundlagendaten erarbeitet, die nun Eingang in den Managementplan fanden. So beispielsweise Daten zum Luchsfonds und zum Monitoring.
Auch mit der Etablierung des Luchsberatersystems legte das Luchsprojekt die Basis für ein Monitoringnetzwerk mit lokalen Vertretern aus Jagd, Forst und Naturschutz. Es gilt als Vorbild für das Netzwerk "Große Beutegreifer", über das auch Daten zu Wolf und Bär, so sie denn zurückkehren, gesammelt werden sollen. |
25. März 2008 |
Ein weiterer Luchs mit Fotofalle fotografiert |
Auch im vorderen Bayerischen Wald konnte nun ein Luchs fotografiert werden. Am 6. März spazierte der Luchs gegen 20 Uhr auf einem Forstweg östlich der B11 in der Nähe von Grafling an der Fotofalle vorbei.
Die Nähe zur vielbefahrenen B11 unterstreicht, dass Maßnahmen zur Entschneidung der großen Waldgebiete beidseitig der B11 eine sinnvolle Maßnahme wären, um dem Luchs und anderen Tierarten ein gefahrloses Wechseln zu ermöglichen. Erst im Dezember 2006 kam hier ein Luchs zu Tode (siehe Meldung vom 22.12.2006).
Plangemäß stehen die Fotofallen seit dem 15. März wieder im inneren Bayerischen Wald. Dies soll für die interessante Zeit der Luchsranz (Februar-April) auch dort Aufschluss über weitere Tiere geben. |
22. Februar 2008 |
Luchsfonds - aktuelle Zahlen veröffentlicht |
Die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2007 sind nun auf den Seiten zum Luchsfonds veröffentlicht. Angegeben sind die Höhe der erfolgten Ausgleichszahlungen, zur Anzahl der bestätigten Übergriffe und zu den festgestellten Todesursachen.
Der 1997 von Landesjagdverband Bayern, Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und Naturpark Bayerischer Wald e.V. gegründete Luchsfonds zahlt bei bestätigten Luchsübergriffen einen Ausgleich im Wert des gerissenen Nutztiers.
|
28. Januar 2008 |
Treffen der Luchsberater in Zwiesel und Wunsiedel |
Aus Sicht der Luchsberater ist es ruhig geworden um den Luchs in den südlichen Landkreisen Ostbayerns. Nur wenige Meldungen zu Spurfunden, Sichtungen oder Rissen gingen bei ihnen ein, bedauerten sie. Auch die Luchsberater des nordostbayerisches Raums (Fichtelgebirge, Oberpfälzer Wald) bestätigten diesen Eindruck.
In dem von der Wildland-Stiftung Bayern und dem Luchsprojekt des Naturparks organisierte Treffen diskutierten die Luchsberater über mögliche Erklärungen für diesen Rückgang an Hinweisen.
Ein Grund könne die zunehmende Gewöhnung der Jägerschaft an die Anwesenheit des Luchses sein. Der Luchs sei so selbstverständlich geworden, dass er nicht mehr erwähnenswert ist. Zum anderen, so vermuten manche Luchsberater, wollen viele Jäger einfach ihre Ruhe haben und sind trotz Meldeprämie auch nicht motiviert, ein gerissenes Beutetier zu melden. Nach Meinung der Luchsberater könnte die Meldebereitschaft der Jäger durch eine verstärkte Luchs-Berichterstattung in der Mitgliederzeitschrift gefördert werden.
Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich auch, dass mit dem Rückgang der Hinweise auch ein Rückgang der in Ostbayern lebenden Luchse verbunden ist. Die letztendliche Datenauswertung steht aber noch aus, sagte Manfred Wölfl, der neben ersten vorläufigen Datenanalysen auch die aktuelle Entwicklung im Wildtiermanagement des Umweltministeriums vorstellte.
Eines schälte sich bei den jetzigen Luchsberatertreffen heraus: die Art und Weise der Dokumentation der Luchshinweise muss verbessert werden, um die Verlässlichkeit der gesammelten Hinweise zu erhöhen und die Professionalisierung des Luchsmonitorings weiter voranzutreiben. Die Luchsberater begrüßten diesen Vorschlag, obwohl er für sie erhöhten Aufwand bedeutet.
Ein wichtiger Schritt in Richtung Verbesserung des Monitorings ist auch das kürzlich gestartete Fotofallenmonitoring. Sybille Wölfl, Leiterin des Luchsprojekts am Naturpark Bayerischer Wald e.V., stellte den Luchsberatern das Vorgehen und erste erfreuliche Ergebnisse vor (vgl. unten Meldungen vom 17.12.2007 und 16.01.2008).
|
16. Januar 2008 |
Luchs mit Fotofalle fotografiert |
Was für eine Freude: das erste Bild von einem Luchs! Fotografiert mit einer Fotofalle, die seit 18. Dezember zwischen Bodenmais und Zwiesel auf einem Forstweg installiert war. Das Foto wurde bereits am 29. Dezember, also gerade mal 11 Tage nach Aufstellen der Kamera gemacht, doch erst gestern erhielten wir die entwickelten Bilder des Diafilms und konnten es kaum fassen.
Nach intensivster Vorbereitung ist es eine große Erleichterung, neben Hasen, Füchsen, Mardern, Rehen und Wanderern nun auch den Luchs als eigentliches Objekt der Begierde aufs Bild gebannt zu haben. Damit sind wir einen kleinen, aber entscheidenden Schritt weiter in der Entwicklung eines systematischen Luchsmonitorings für den bayerischen Mittelgebirgsraum.
Ab Februar werden alle bisher im inneren Bayerischen Wald aufgestellten Fotofallen in den vorderen Bayerischen Wald verlagert. Dies soll Kenntnisse darüber liefern, ob es auch für ein Gebiet, das waldärmer und zersiedelter ist, möglich ist, den Luchs mit Hilfe von Fotofallen nachzuweisen.
Weitere Informationen werden wir ab Sommer
nach Abschluss des Fotofallenprojekts in einem eigenen Abschnitt unter Luchsmonitoring auf dieser Website veröffentlichen. |
09. Januar 2008 |
6. Ausgabe der Luchs-Nachrichten erschienen |
Es gibt eine weitere Ausgabe der Luchs-Nachrichten. Sie widmet sich diesmal schwerpunktmäßig dem Monitoring von Luchsen und beschreibt den kürzlich gestarteten neuen Forschungsansatz zur Erhebung der Luchspopulation im Bayerischen Wald.
Weil es so wichtig ist, Luchshinweise gut zu dokumentieren, geben wir auch wieder praktische Tipps, wie Luchsspuren von anderen Spuren unterscheidbar sind und wie diese Spuren am besten dokumentiert werden.
Außerdem berichten wir über die Situation des Wolfs in der Schweiz und über den kürzlich veröffentlichten Wolfsmanagementplan für Bayern.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Unter InfoMaterial steht die aktuelle Ausgabe Nr. 6 sowie alle vorherigen Ausgaben der Luchs-Nachrichten zum Herunterladen zur Verfügung. |
|
|