Im Zusammenleben mit dem Luchs gibt es zwei Spannungsfelder, in denen die Bedürnisse und Ansprüche von Tier und Mensch aufeinandertreffen. Dies ist zum einen die Nutztierhaltung und zum anderen die Jagd.
Bereits im Jahr 1997 wurde damit begonnen, diese Spannungsfelder im Rahmen des Deggendorfer Luchssymposiums zu adressieren. Dabei wurde Handlungsbedarf in folgenden Punkten herausgearbeitet:
|
|
Anrechnung der Luchsprädation in der Rehwild-Abschussplanung |
|
Sicherung der finanziellen Abgeltung von Luchsübergriffen auf Nutztiere (Gegehewild, Schafe) |
|
Wissenschaftliches Monitoring zu Luchsbestand, Raumnutzung und Nahrungswahl |
|
Entwicklung von Zielvorstellungen auf Populationsebene |
|
|
|
|
|
|
Bei allen beteiligten Interessensgruppen und Verbänden - u.a. der Bayerische Jagdverband, der Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz sowie diverse Jagdkreisgruppen - wurde dabei eine breite Zustimmung zu der in Bayern lebenden Luchspopulation deutlich. |
Die Gründung des Luchsfonds geht auf das Luchssymposium zurück. Seit
1998 glich der Luchsfonds Übergriffe des Luchses auf Nutztiere aus und milderte auf diese Weise eventuell bestehende negative Haltungen von Nutztierhaltern gegenüber dem Luchs.
Die Überführung des Luchsfonds in den Ausgleichsfonds im Jahr 2009 zeigt, welch wichtige Rolle Kompensationregelungen für die Minimierung von Konflikten beigemessen wird. |
Luchs und Reh
|
|
|
Die Akzeptanz des Luchses bei der privaten Jägerschaft ist stark mit dem Thema der Rehwildbejagung verbunden.
Die Meinungen zum richtigen Umgang mit dem Reh angesichts der Anwesenheit des Luchses klaffen bei Jägern und Förstern weit auseinander, so dass ein Konsens seit Jahren nicht zu finden ist.
Die Gegensätze liegen dabei weniger auf der ökologischen Seite in der Beziehung zwischen Luchs und Reh, sondern in der interessensgruppen-spezifischen Auffassung vom richtigen Umgang mit Wald und Wild.
|
|
|
|