Luchs wohin?
Der Managementplan <Luchse in Bayern> aus dem Jahr 2008 legt in seinen ersten beiden Leitlinien fest:
1. Ziel ist eine vitale Luchspopulation, die ihren Lebensraum selbst wählt. Sie besiedelt alle geeigneten Lebensräume Bayerns.
Weiter heißt es:
2. Der Managementplan für den Luchs zeigt Zuständigkeiten auf und passt Strukturen an das Erfordernis an, einen günstigen Erhaltungszustand des Luchses in Bayern zu gewährleisten.
Diese beiden Leitlinien enthalten zentrale Begriffe, die richtungsweisende Anhaltspunkte für weitere Ziele und Maßnahmen liefern.
Mit dem Begriff "vital" ist die (Über-)Lebensfähigkeit der Luchspopulation angesprochen. Wörtlich übersetzt, bedeutet vital: lebend, gesund, lebendig, voller Lebenskraft.
Eine Tierpopulation kann langfristig nur überleben, wenn sich ausreichend viele Individuen miteinander fortpflanzen können, so dass Inzucht vermieden wird. Weil Luchse so große Territorien haben, kommen sie natürlicherweise nur in geringen Dichten vor. Daher ist es wichtig, dass es dem Luchs ermöglicht wird, sich in alle geeigneten Lebensräume Bayerns auszubreiten und dass diese Lebensräume miteinander vernetzt sind.
Die FFH-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG), in der auch der Luchs als streng geschützte Art aufgeführt ist, verfolgt das Ziel für alle Lebensräume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse einen günstigen Erhaltungszustand zu erreichen und zu erhalten.
Günstiger Erhaltungszustand
Der Erhaltungszustand wird als "günstig" betrachtet, wenn ...
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aufgrund der Daten über die Populationsdynamik der Art anzunehmen ist, daß diese Art ein lebensfähiges Element des natürlichen Lebensraumes, dem sie angehört, bildet und langfristig weiterhin bilden wird, und |
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das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Art weder abnimmt noch in absehbarer Zeit vermutlich abnehmen wird und |
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ein genügend großer Lebensraum vorhanden ist und wahrscheinlich weiterhin vorhanden sein wird, um langfristig ein Überleben der Populationen dieser Art zu sichern. |
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Wie können wir diese hochgesteckten Ziele erreichen?
Wo der Luchs heute schon lebt, müssen ihn die Menschen akzeptieren und tolerieren. Nur so kann sich eine Luchspopulation dauerhaft etablieren oder sogar ausbreiten.
Eine Ausbreitung findet dann statt, wenn abwandernde Jungtiere nur noch am Populationsrand freie Reviere finden und sich dort niederlassen.
Bei der Suche nach geeigneten Lebensräumen müssen junge Luchse
viele Barrieren wie zum Beispiel Autobahnen überwinden.
Diese Barrieren durchlässiger zu machen, beispielsweise mit Hilfe deckungsreicher Unterführungen oder Grünbrücken, ist eine wichtige zukünftige Aufgabe, um potentiell geeignete Lebensräume zu vernetzen.
Dies gilt sowohl für Bayern als auch für die Luchsvorkommen anderer Länder. |